Abstract
Thema dieser interdisziplinär angelegten Studie ist die bahnbrechende
Bedeutung des Ossian-Stoffes nicht nur für die Nationalliteraturen und Malerei um 1800,
sondern auch für die Musikgeschichte. Auf die Ergebnisse der Literaturforschung und der
Kunstgeschichte aufbauend, analysiert diese interdisziplinär angelegte Studie erstmals
von diesem Stoff inspirierte musikalische Bühnenwerke an der Grenze zwischen Klassik und
Romantik: E. N. Méhuls "Uthal", J. F. Le Sueurs "Ossian", P. v. Winters "Colmal" sowie
F. L. A. Kunzens "Ossians Harfe". Hier wie in vielen anderen Opern, Balletten und
lyrischen Szenen wird die Nähe des Rousseauschen Gedankengutes spürbar: in der
szenischen Vergegenwärtigung einer vorzeitlichen Natur und in dem Ideal des
unverfälschten Gefühls. Über diese Einzelstudien hinaus bietet der Band einen Überblick
über die Ossian-Vertonungen des 18. und 19. Jahrhunderts.