Abstract
Weinen ist eine zutiefst menschliche Reaktion auf eine Grenzerfahrung, Antwort auf physisches oder psychisches Leiden, ein Akt innerer Kapitulation. Über alle Epochen- und Sprachgrenzen begegnet die künstlerische Gestaltung des Weinens.
So fehlen Ausführungen zur Affektbezogenheit der Musik weder in der antiken, mittelalterlichen, barocken noch in der romantischen Musikanschauung: Alle Leidenschaften der Seele können durch sie ausgedrückt oder hervorgerufen werden. Dieses Buch unternimmt es, die Darstellungsformen des Weinens in der Musik aufzuzeigen - insbesondere in Werken Josquin Desprez', Johann Sebastian Bachs und Franz Schuberts.
Die erstaunliche Materialfülle und die sprachliche Gewandtheit, mit der die Autorin ihr Thema vermittelt, empfehlen diese Studie nicht nur für WissenschaftlerInnen, sondern gerade auch für Musikinteressierte und praktische Musiker.