Abstract
Iannis Xenakis legt seinen Kompositionen Duel, Stratégie und Linaia-Agon den gleichen Gedanken zugrunde: Ein Wettkampf zwischen zwei Parteien soll zu gemeinsamem Musizieren führen. Entwickelt hat er die “heteronomous music”, wie er diese musikalischen Spiele nennt, aus der mathematischen Theorie der Spiele, aufbauend auf dem von ihm entwickelten “stochastischen” Kompositionsverfahren. Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Spannung zwischen numerischer Konstruktion und klanglicher Ausführung dieser Spiele und ihrer ästhetischen Position zwischen Spiel und offenem Kunstwerk.
REZENSION: „Schmidt untersucht in seiner Arbeit detailliert, in welcher Weise die mathematischen Modelle der Spieltheorie in die Kompositionen eingebunden werden. Ein eigenes Kapitel geht im Kontext einer ausführlich entfalteten, allgemeinen Theorie des Spiels der Frage nach, inwieweit es sich bei den heteronomen Werken Xenakis’ um Spiele handelt. Eingehend diskutiert wird zudem, ob die musikalischen Spiele als Kunstwerke begriffen werden können.“ (Gisela Nauck in positionen 30 (1997)